Der Auftrag der Stimmbevölkerung ist klar: Im Jahr 2019 stimmten 77,5 Prozent der Stimmbürger der zwölf Gemeinden der Region Maloja für den «Aufbau und Betrieb eines Eissportzentrums mit Sport- und Eventhalle in der Region Maloja». Gemäss der Leistungsvereinbarung wurde die Region beauftragt, einen Standort für ein regionales Eissportzentrum zu evaluieren und allfällige Anpassungen in der Ortsplanung der Standortgemeinde und im Regionalen Richtplan vorzunehmen. 

Hoffnungen ruhten auf Promulins

In weiteren Leistungsvereinbarungen zwischen den Gemeinden und der Region sollten dann die Kredite für die Detailplanung und schliesslich für den Bau bei den Stimmberechtigten abgeholt werden. Nachdem in den letzten Jahren verschiedene Standorte, unter anderem das Ludains- und das Signal-Areal in St. Moritz geprüft und aus den verschiedensten Gründen für nicht geeignet befunden wurden, ruhten die Hoffnungen nun auf Samedan. Dort wurde letztes Jahr evaluiert, ob ein Eissportzentrum auf dem Promulins-Areal Platz finden würde. Eine Variante, welche von der Planungskommission weiterverfolgt wurde, sah vor, die erst 2012 eröffnete Promulins-Arena mit Eishockeyfeld, Garderoben, Restaurant und Fussballfeld zurückzubauen. Diesen Januar teilte die Gemeinde Samedan der Regionalplanungskommission mit, dass man auf das Fussballfeld jedoch nicht verzichten könne. Erstens aufgrund der örtlichen Vereine, die auf einen Fussballplatz angewiesen seien und zweitens, da auch die Academia Engiadina diesen Platz rege nutze, zumal auch keine Ersatzstandorte für den Fussballplatz verfügbar seien. «Man kann keinen Sportplatz opfern, ohne den Vereinen eine Alternative zu bieten», erläutert Gemeindepräsident von Samedan, Gian Peter Niggli, den Entscheid. Die Gemeinde Samedan reduzierte ihr Angebot am Standort Promulins daraufhin ohne das Fussballfeld auf eine Fläche von rund 5400 Quadratmeter, die Übernahmekosten für diese Fläche inklusive Übernahme der sich darauf befindenden Gebäude sollte rund 16,3 Millionen Franken betragen. «Auf dieser begrenzten Fläche, die zudem nicht selbstständig erschliessbar ist, ist ein regionales Eissportzentrum schlichtweg nicht umzusetzen», erklärt Brantschen. «Unter diesen Bedingungen wird die Regionalplanungskommission den Standort Promulins nicht weiterverfolgen.»

Augenmerk liegt auf St. Moritz

Knapp vier Jahre nach der Abstimmung das regionale Eissportzentrum betreffend ist man heuer wieder auf Feld 1, denn die grundlegende Standortfrage konnte immer noch nicht geklärt werden. Und nun, wie weiter? Brantschen macht deutlich, dass man nun nochmals auf die Gemeinde St. Moritz zugehen und anfragen werde, ob die Gemeinde den negativen Bescheid zum Standort Ludains, welcher im April 2022 getroffen wurde, nicht noch einmal überdenken wollte. (dk)