14.08.2022

Bericht der Gemeindevorstandssitzung vom 9. August 2022
Anpassung Gemeindesteuerfuss ab 2023
Angesichts der vergangenen guten Geschäftsjahre, die trotz budgetierten Defiziten und hohen
Rückstellungen/Vorfinanzierungen allesamt mit Ertragsüberschüssen abschlossen, und angesichts der guten Liquiditätssituation hat sich der Gemeindevorstand entschieden, der Gemeindeversammlung vom 29. September 2022 eine Senkung des Gemeindesteuersatzes von 85%
auf 75% der einfachen Kantonssteuer zu beantragen. Dies bedeutet einen Einnahmenausfall
basierend auf die letztjährigen Steuereinnahmen von ca. CHF 830’000.-. Für die Steuerzahlenden wird die Reduktion erstmals mit der provisorischen Steuerrechnung für das Jahr 2023 anfangs 2024 spürbar.
Das Budget 2023 (zH. der Gemeindeversammlung vom 8. Dezember 2022) und die Finanzplanung für die Jahre 2023 bis 2026 (zH. der Gemeindeversammlung vom 29. September 2022)
sollen auf dem neuen Steuersatz basieren.
Genehmigung Investitionsplanung als Grundlage für die Finanzplanung 2022 bis 2026
Die geltende Finanzhaushaltsverordnung für Bündner Gemeinden verlangt ua. einen Finanzplan, mit dem die künftige Entwicklung des Finanzhaushaltes frühzeitig erkennbar ist und die
dazu beiträgt, eine negative Entwicklung zu vermeiden. Der Plan umfasst mindestens drei dem
Budget folgende Jahre und muss einen Überblick enthalten über den zukünftigen Aufwand und
Ertrag der Erfolgsrechnung sowie die Ausgaben und Einnahmen der Investitionsrechnung.
Es ist vorgesehen die Finanzplanung der Gemeinde für die Jahre 2022 bis 2026 der Gemeindeversammlung vom 29. September 2022 zur Kenntnisnahme vorzulegen.
Der Gemeindevorstand bereinigte den rund 90 Positionen umfassenden Investitionsplan bezüglich Betragshöhen und Realisierungs- bzw. Budgetierungszeitpunkte und verabschiedete
ihn zur Übernahme in die Finanzplanung. Über ihren Abschreibungsbedarf beeinflussen Investitionen auch direkt die Erfolgsrechnung.
Sämtliche aufgelisteten Investitionen unterliegen der Budgetierung in den Planjahren bzw.
teilweise auch noch separaten Gemeindeversammlungs- oder Urnenabstimmungsentscheiden.
Ertüchtigung bestehender Steinschlag-Schutzdamm in La Resgia
Die Felssturzproblematik im Gebiet La Resgia ist seit dem 30. August 2020 evident, als es einen Abgang von rund 80 m3
Fels gab. Als Folge wurde ein automatisches elektronisches Monitoring aufgebaut. 2021 gab es diverse Felsbewegungen, die zeitweilige Wegsperrungen und
eine Verlegung des Klettersteig-Zugangs nötig machten. Schäden gab es keine.
Am 25. Juni 2022 kam es zu einem neuerlichen Felsabgang in La Resgia. Dabei ging rund ein
Viertel der kritischen Masse ab. Kein Block ging über den bestehenden alten Damm hinaus.
Wanderweg und Siedlungsgebiet waren deutlich nicht betroffen.
Am 19. Juli 2022 fand im Rahmen einer Begehung durch Geologen eine Neubeurteilung der
Blocksturzgefahr statt. Das Fazit:
- Es muss aufgrund der fortgeschrittenen Zerlegung der instabilen Masse nicht mehr von einer besonderen Gefährdung für Wanderweg und Siedlungsgebiet ausgegangen werden.
- Ein Messsystem für die instabile Masse ist nicht mehr nötig.
- Es wird empfohlen, die vorgeschlagene Wiederaufrüstung des bestehenden Schutzdammes
(Leerräumen der Dammrückseite und Materialumlagerung auf die Dammkrone, «Ertüchtigung») nun zu planen und auszuführen.
Der Gemeindevorstand beauftragt das Amt für Wald und Naturgefahren (AWN) mit der Projektierung und Umsetzung der Schutzdammertüchtigung. Die Kosten sind mit CHF 75’000.- veranschlagt, die zu 80% von Bund und Kanton subventioniert werden.
Auftragsvergabe Inszenierung Montebello-Kurve: Projektierung bis und mit Integration
ins Strassenbau-Auflageprojekt TBA
Die schon länger in Konzeptarbeit stehende Verbesserung des Aussichtspunktes beim Bahnübergang bei der Montebello-Kurve muss in enger Koordination mit dem gleichzeitig umzusetzenden Strassenbauprojekt des kantonalen Tiefbauamtes (TBA) vorangetrieben werden.
Auf Antrag des kommunalen Projektentwicklers Corsin Taisch (Caprez Ingenieure Silvaplana)
vergibt der Gemeindevorstand den Auftrag für die Projektierung dieser Inszenierung bis und
mit der Integration in das TBA-Strassenbauprojekt für CHF 34’464.- (inkl. MWSt.) an die Lumar
Engineering AG Igis, die vom TBA bereits mit dem Strassenbauprojekt beauftragt ist.
Ersatzvorschlag eines Mitglieds der Geschäftsprüfungskommission Abwasserverband
Oberengadin AVO
Wolfgang Pollak als Pontresiner Vertreter in der Geschäftsprüfungskommission des AVO ist zurückgetreten. Der Gemeindevorstand beantragt der AVO-Delegiertenversammlung vom
25. August 2022 die Wahl von Achille Zala, Leiter der Pontresiner Finanzverwaltung, als Nachfolger von Pollak.
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Schulhauses Puntraschins sur
Auf Antrag der Baukommission stimmt der Gemeindevorstand dem Baugesuch für die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Schulhauses Puntraschins sur zu. Das Projekt war von der
Gemeindeversammlung vom 7. Juni 2022 gebilligt worden.
Die ursprünglich für diesen Herbst geplante Realisierung muss indessen verschoben werden:
Teile des Schulhausdachs haben sich nachträglich als sanierungsbedürftig erwiesen.
Zwei neue Mitglieder für die Geschäftsprüfungskommission gesucht
Bereits seit längerem steht der Rücktritt von Wolfgang Pollak aus der GPK der Gemeinde fest
(Wegzug). Nun hat auch Janine Stupan demissioniert. Pollak war von Hotelleriesuisse Pontresina portiert worden und seit 2013 in Amt, Stupan von den Impiegos da Puntraschina und seit
2021 im Amt.
Damit sind an der Urnenwahl vom 25. September (eidg. Abstimmungssonntag) zwei neue
GPK-Mitglieder zu wählen. Bereits bekannt sind dem Gemeindevorstand die Kandidaturen von
- Battesta Albin, unabhängig
- Anne-Rose Walther, Hotelleriesuisse Pontresina
Allfällige weitere Interessentinnen und Interessenten sind gebeten, sich bis spätestens 19. August bei der Gemeindekanzlei zu melden, um in die Wahlunterlagen aufgenommen werden zu
können. Grundsätzlich ist aber auch eine Kandidatur (und die Wahl) noch am Wahltag möglich.
Urs Dubs (ud), Gemeindeschreiber