27.11.2022

Evaluation eines Standortes für ein Tierheim

Der Verein AIVLAS beabsichtigt im Raum Oberengadin ein Tierheim für Kleintiere zu realisieren. Im Zentrum des Angebotes steht eine Pension für Hunde und Katzen. Dafür ist eine zweistufige Standortevaluation auf regionaler Ebene durchzuführen. Von den zwölf Regionsgemeinden haben La Punt Chamues-ch, Celerina und Samedan im Rahmen einer Umfrage ein grundsätzliches Interesse an der Realisierung eines solchen Projekts auf ihrem Gemeindegebiet bekundet. Die Auswertung der potenziellen Standorte durch die Regionalplanungskommission hat ergeben, dass der Standort Cho d’Punt in Samedan aus raumplanerischer Sicht am besten für die Realisierung eines Tierheims geeignet ist. Bei einem Tierheim handelt es sich um einen gewerbemässigen Betrieb. Solche Einrichtungen sind folglich einer Gewerbezone oder einer auf diese Nutzung ausgerichteten Spezialzone zuzuweisen. Nach Kenntnisnahme des Berichtes der Regionalplanungskommission hat der Gemeindevorstand sein Interesse an der Ansiedlung eines Tierheimes in Samedan bekräftigt. Voraussetzung ist, dass die Realisierung ohne eine projektbezogene Anpassung der Grundordnung und einer damit verbundenen Einzonung möglich ist. Die vertiefte Standortevaluation muss sich deshalb auf Gebiete konzentrieren, welche die raumplanerischen Voraussetzungen ohne die Schaffung von zusätzlichen Bauzonenkapazitäten erfüllen.

Vorsorgeplanung bei Strommangellage und Krisenmanagement

Bei einer Strommangellage sind als letztes Mittel mehrstündige Netzabschaltungen möglich. Fast alle Versorgungsinfrastrukturen wie Telekommunikation (Mobilenetz, Festnetz, Internet, etc.), Verkehr und Logistik, Treibstoffversorgung, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Finanzwesen, Produktion, etc. werden davon betroffen sein. Im Zentrum der Vorsorgeplanung auf Stufe Gemeinde steht die Sicherstellung der Notversorgung der Bevölkerung. Ein Teilstab des Gemeindeführungsstabes hat die dafür relevanten Themenfelder analysiert und wo nötig Massnahmen in eigener Kompetenz beschlossen oder dem Gemeindevorstand beantragt. Dabei geht es in erster Linie um die Aufrechterhaltung der Führungstätigkeiten sowie um die Sicherstellung der Grundinfrastruktur und Grundversorgung. Konkret betrifft dies die Bereiche Krisenmanagement, interne und externe Kommunikation, Trink- und Löschwasserversorgung sowie die Abwasser- und Abfallentsorgung. Die Analyse hat gezeigt, dass wichtige Themen wie das Gesundheitswesen oder die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern des täglichen Bedarfs ausserhalb des direkten Einflussbereiches der Gemeinde sind. Entsprechend liegt es in der Verantwortung der jeweiligen privaten und institutionellen Akteure wie Spitäler, Klinken, Ärzte, Alters- und Pflegeheime, Spitex, Apotheken, Drogerien, Grossverteiler, Tankstellenbetreiber etc. ihre eigenen Vorsorgeplanungen zu erstellen, um die Notversorgung der Bevölkerung auch in Krisenzeiten zu gewährleisten. Auch bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit oder des öffentlichen Verkehrs ist die Gemeinde auf die Unterstützung der Partnerorganisationen angewiesen. Die Gemeinde kann in ihrem direkten Einflussbereich vieles zu einer erfolgreichen Ereignisbewältigung beitragen. Genauso wichtig sind aber Eigenverantwortung, Eigenvorsorge, Selbsthilfe, Nachbarschaftshilfe sowie die private Vorsorgeplanung.

Nutzung der Dachflächen von Gemeindeliegenschaften für Photovoltaikanlagen

Die Gemeinde ist von privater Seite angefragt worden, die Dächer der Gemeindeliegenschaften für die Realisierung von Photovoltaikanlagen zur Verfügung zu stellen. Von Interesse sind Dächer im Siedlungsgebiet mit bestehenden Netzanschluss und einer Fläche von mindestens 500 m2. Aus energiepolitischer Sicht ist die Initiative zu begrüssen. Nach Rücksprache mit Energia Samedan hat der Gemeindevorstand deshalb seine grundsätzliche Bereitschaft an einer Kooperation signalisiert. Brachliegendes Potenzial für die Nutzung von Solarstrom ist bei den Dächern der Promulins Arena sowie der Schulanlage Puoz identifiziert worden. Vorweg sind noch Abklärungen betreffend die technische Machbarkeit und die statischen Voraussetzungen vorzunehmen. Sofern die Ergebnisse positiv ausfallen, könnte die Gemeinde einen aktiven Beitrag zur Unterstützung der Solarinitiative beitragen. Die Investitionen, der Betrieb, die Vermarktung und allfällige damit verbundene Risiken müssen bei den Nutzungsberechtigten verbleiben.

Energiesparmassnahmen auf Gemeindeebene

Für den anstehenden Winter ist eine Strommangellage in der Schweiz nicht ausgeschlossen. Von einer Strommangellage wären praktisch alle Lebensbereiche betroffen. Sollten Sparapelle und Einschränkungen nicht wirken, kämen Kontingentierungen oder phasenweise Stromnetzabschaltungen zum Tragen. Dies hätte gravierende Auswirkungen auf das private und öffentliche Leben, insbesondere aber auch auf die relevante Grundversorgung und die Wirtschaft. Sowohl der Bund als auch der Kanton Graubünden haben bereits Empfehlungen an die gesamte Bevölkerung abgegeben, die es nach Möglichkeit zu berücksichtigen gilt. Vor diesem Hintergrund hat auch der Gemeindevorstand beraten, welchen Beitrag die Gemeinde zur Reduktion des Energieverbrauches und damit zur Verhinderung einer Strommangellage leisten kann. Mit der Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung auf LED kann deren Energieverbrauch um satte 60% reduziert werden. Diese Massnahme wurde bereits umgesetzt. Darüber hinaus werden Strassenlaternen jeweils ab 22.00 Uhr auf 50% der Leistung abgesenkt und ab 01:00 Uhr auf 20%. Als weitere Massnahmen wird die Beleuchtung der Kirche San Peter und des Kirchturms Plaz anstatt wie bisher um 00:45 Uhr bereits um 23:00 Uhr abgestellt. Mittels Optimierungen wird eine Senkung des Verbrauchs bei den grossen Stromfressern angestrebt. Es sind dies insbesondere die Flutlichtanlagen auf den Sportplätzen sowie die Schneekanonen. Bei allen öffentlichen Gebäuden werden die Nutzer sensibilisiert und dazu aufgerufen, sich sparbewusst zu verhalten. Nicht angetastet wird die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung. Angesichts des vernachlässigbaren Stromverbrauchs hätte dies keinerlei Wirkung und lediglich Symbolcharakter.

Wahl von Andreas Beer in den Verwaltungsrat von Energia Samedan

Der Verwaltungsrat des Energieversorgungsunternehmens «Energia Samedan» besteht aus 3 bis 5 Mitgliedern. Deren Wahl obliegt dem Gemeindevorstand. Neu in den Verwaltungsrat wurde Dr. Andreas Beer aus Zernez gewählt. Andreas Beer ist studierter Elektroingenieur ETH und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Energiebranche. Er war unter anderem als Leiter Energiewirtschaft bei den Patvag Kraftwerken AG, bei der Repower AG als Leiter Netz tätig sowie beim Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) als Mitglied der Netzwirtschaftskommission aktiv. Seit drei Jahren engagiert er sich mit seiner eigenen Firma Alevar GmbH als Dozent und Referent an Fachhochschulen, beim VSE und anderen Veranstaltern. Darüber hinaus ist er aktuell Geschäftsführer des Vereins Smart Grid Schweiz (VSGS). Andreas Beer ergänzt den Verwaltungsrat bestehend aus Martin Merz, Verwaltungsratspräsident, Giacum Krüger und Stephan Uebersax. Der Gemeindevorstand ist überzeugt, dass Energia Samedan mit diesem fachlich ausgewiesenen Führungsgremium auch in Zukunft im dynamischen Energiemarkt erfolgreich agieren wird.

(Pre)