Foto: Sven Brandsma/Unsplash
Seit der 1. Klasse begegnen einem immer die selben Buchstaben. Als Siebenjähriger erscheint alles neu und aufregend. Plötzlich kann man auf einem Blatt Wörter erkennen, wo zuvor nur seltsame Kurven und Striche standen. Doch mit der Zeit werden die Buchstaben immer eintöniger und reizloser, immer die selben Buchstaben von A bis Z. Während die englische Sprache wirklich fast ausschliesslich mit 26 Buchstaben verschriftlicht wird, gibt es im Deutschen wenigstens als kleine Variation hin und wieder Pünktchen über A, O und U. Und wenn man ein Buch aus Deutschland liest, kommt ab und zu noch ein ß vor. Bei der Lektüre eines langweiligen deutschen Textes, bleibe ich an diesem Buchstaben aufgrund seiner Andersartigkeit manchmal hängen, erfreue mich kurz dieser willkommenen Abwechslung und bin gleichzeitig froh, dass wir Schweizer beim Schreiben nicht zwischen ß und ss zu unterscheiden brauchen.
Beim Verfassen meiner Artikel in den letzten drei Monaten hatte ich genug anders zu tun, als auf die Eintönigkeit der Buchstaben zu achten. Zumal dies das einzige Monotone bei der Arbeit war. Ich hatte viel Abwechslung bei meinen Tätigkeiten: von Interviews führen und fotografieren, über eigene Artikel schreiben und fremde Texte redigieren bis hin zum Posts aufschalten auf den sozialen Medien. Von der thematischen Vielfalt meiner Berichte ganz zu schweigen. Egal ob Freizeitaktivitäten für Kinder, klassische Konzerte, Jubiläumsfeiern, Segelflieger oder Polo, keine zwei Aufträge glichen sich und diese Abwechslung hat mir viel Freude bereitet. Ich hoffe, Sie hat diese Variation auch delektiert, und dass Sie beim Lesen meiner Texte nicht an einem ß hängen geblieben wären.
Nicolas Binkert
n.binkert@engadinerpost.ch
PS
PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.
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