Der Mythos hinter dem Engadin Skimarathon

Es ist wieder so weit, der Engadin Skimarathon steht vor der Tür. Im ganzen Tal dreht sich alles um die grösste Sportveranstaltung der Schweiz. Und so auch dieser Blog mit der Einschätzung, was es denn genau ist, was diesen Engadin Skimarathon so besonders macht? Fakt ist, bei keinem anderen Rennen kommt eine so spezielle Stimmung auf wie beim legendären Engadiner. Nicht umsonst zieht die zweitgrösste Langlaufveranstaltung der Welt jährlich über 14000 Langlaufbegeisterte aus über 60 Nationen ins Tal. Nicht nur das Rennen selbst, sondern die gesamte Marathonwoche bietet dem passionierten Langlaufpublikum ein einzigartiges Erlebnis. Im Engadin ist die sich ansammelnde Anspannung im Verlauf der Woche bis hin zum grossen Wettkampf am Sonntag deutlich spürbar. 

Der Engadin Skimarathon bietet ein Gesamterlebnis. Und dazu gehört viel mehr als nur die 42-Kilometer von Maloja nach S-chanf. Das Rahmenprogramm rund ums Hauptrennen umfasst unter anderem Side-Events sowie das traditionsreiche Marathon-Dorf. Pontresina verwandelt sich als Marathon-Village für jeweils drei Tage ins Langlaufmekka der Schweiz. Und so steigt der Puls beim Spaziergang durch Pontresina zur Abholung der Startnummer bereits leicht an.

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbringen einige Tage im Engadin, damit sie die gesamte Marathonstimmung aufsaugen können. Sie wurden mit dem Engadin Skimarathon-Virus infizieret und beschreiben das Rennen als Mythos. Für jemand, der das noch nie erlebt hat, ist die Stimmung nur schwer zu beschreiben. Von ehemaligen Teamkolleginnen und -kollegen weiss ich, dass der Nervositätspegel beim Engadin Skimarathon teilweise höher ist als bei Weltcuprennen. Grund dafür möge «Conquest of Paradise» sein, das altbekannte Lied ertönt jeweils kurz vor dem Startschuss. Wer den Engadin Skimarathon bereits gelaufen ist, der bekommt bei diesem Lied garantiert Gänsehaut. 14000 Langlaufbegeisterte machen sich bereit und richten ihren Fokus auf diesen einen Moment, in dem sich alles in Bewegung setzt. Der Fokus, die Ruhe und das kurz darauf eintreffende, hektische Chaos – Das ist der Engadiner. Stockbrüche, Stürze, Hungeräste, Krämpfe und dennoch empfindet der grosse Teil beim Zieleinlauf nur eines: Pure Glücksgefühle.