www.unsplash.com (Josiah Weiss)
Fünf Monate lang habe ich täglich meinem Rucksack für die Arbeit auf der Redaktion gepackt. Oft musste die Kamera mit. Ab und zu waren es warme Kleider, um beispielsweise Kinder beim Skikjöring oder Eisfischer auf dem Silsersee zu begleiten. Ich durfte während der Nationalratswahlen einen Jungpolitiker begleiten, bei Leistungsschwimmer Noè Pontis beim erstem Eisbaden dabei sein und als krönenden Abschluss auf 5000 Meter über Meer aus dem Flugzeug springen. Kürzlich packte ich meinen Rucksack schliesslich zum letzten Mal. Mein Praktikum geht zu Ende und somit auch eine spannende und lehrreiche Zeit. Deshalb halte ich fest: Ich packe in meinen virtuellen Rucksack: Gespräche mit interessanten Persönlichkeiten, Kenntnisse über die verschiedenen journalistischen Formen, den Umgang mit einer professionellen Kamera, bessere Romanischkentnisse, einen Austausch mit bewundernswerten Journalistinnen und Redaktoren ...» Die Aufzählung könnte unendlich weitergehen. Es gibt ein Lied des deutschen Musikers Cro, in dem er singt: «Jeder Anfang endet irgendwann, doch irgendwann kam viel zu schnell.» Obwohl ich diesen Song vor mindestens fünf Jahren zum letzten Mal aktiv gehört habe, lief mir diese Zeile die letzten Tage in Dauerschleife nach. Sie beschreibt meine momentane Situation ziemlich gut, denn meine journalistischen Anfänge im Ramen des Volontariats enden, und dies schneller, als es mir lieb ist. Mit vollem Gepäck mache ich mich nun bald auf nach Florenz in einen Sprachaufenthalt, bevor ich den Rucksack im Herbst dann erstmals für die Uni packen werde.
j.biffi@engadinerpost.ch
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PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.
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