Foto: Jon Duschletta
«Natürlich, mein Schatz», bin ich da immer mal wieder spontan versucht zu sagen, «natürlich, ich weiss genau, an was du eben gedacht hast, immerhin kenn ich dich ja.»
Schnitt! Klappe!
Am liebsten würde ich in einem solchen Moment nämlich kurz die Luft anhalten, dann laut, merk- und hörbar ausatmen, einen möglichst bösen Blick aufsetzen und losheulen: «Nein, natürlich nicht. Wie soll ich wissen, was du gerade gedacht hast!» Und vielleicht noch kleinlaut nachschieben: «So gut kenne ich dich ja nun auch wieder nicht nach – warte mal – acht Jahren oder so.» Denn eins ist klar, was immer ich an dieser Stelle zu den möglichen Gedankengängen meiner Allerliebsten auch zu erfinden versuchen würde, es wäre sicher falsch. Falsch und unangebracht – «wo denkst du bloss wieder hin!» – vielleicht verletzend, vielleicht eine geplante Überraschung zunichte machend, vielleicht zu meinen Ungunsten ausfallen – dann würde sie aber wohl nicht so fragen –, vielleicht hat sie aber nur wieder eine coole Idee für einen Anlass, einen gemeinsamen Ausflug, für Ferien – noch besser – oder sie will mir ein neues, sexy Kleid zeigen, die Steuererklärung nachrechnen lassen, mich zu einer feinen Glace einladen oder mir auch nur vorwerfen, ich höre ihr ja eh nicht richtig zu – vielleicht ja auch alles zusammen oder nichts davon, nur, «ach, weisst du, es ist nichts, es war nur so ein Gedanke.»
Übrigens, und nur damit es für alle klar ist, kein böses Blut gibt oder mir gar Liebesentzug droht, mir keine üble Nachrede angehängt werden kann oder ich mit gellenden Pfiffen und halbvollen Bierbechern eindeckt werde, die Hauptprotagonistin dieser kleinen Posse musste hier selbstverständlich nur als Beispiel hinhalten. Denn sie ist bei weitem nicht die Einzige, die manchmal diese ominöse Frage stellt. Und wenn, dann sicher nicht mit Absicht, gell, Schatz? «Aber», wenn wir schon mal dabei sind, «wissen Sie, was mir gerade eben durch den Kopf ging?»
Autor und Foto: Jon Duschletta
j.duschletta@engadinerpost.ch
Schnitt! Klappe!
Am liebsten würde ich in einem solchen Moment nämlich kurz die Luft anhalten, dann laut, merk- und hörbar ausatmen, einen möglichst bösen Blick aufsetzen und losheulen: «Nein, natürlich nicht. Wie soll ich wissen, was du gerade gedacht hast!» Und vielleicht noch kleinlaut nachschieben: «So gut kenne ich dich ja nun auch wieder nicht nach – warte mal – acht Jahren oder so.» Denn eins ist klar, was immer ich an dieser Stelle zu den möglichen Gedankengängen meiner Allerliebsten auch zu erfinden versuchen würde, es wäre sicher falsch. Falsch und unangebracht – «wo denkst du bloss wieder hin!» – vielleicht verletzend, vielleicht eine geplante Überraschung zunichte machend, vielleicht zu meinen Ungunsten ausfallen – dann würde sie aber wohl nicht so fragen –, vielleicht hat sie aber nur wieder eine coole Idee für einen Anlass, einen gemeinsamen Ausflug, für Ferien – noch besser – oder sie will mir ein neues, sexy Kleid zeigen, die Steuererklärung nachrechnen lassen, mich zu einer feinen Glace einladen oder mir auch nur vorwerfen, ich höre ihr ja eh nicht richtig zu – vielleicht ja auch alles zusammen oder nichts davon, nur, «ach, weisst du, es ist nichts, es war nur so ein Gedanke.»
Übrigens, und nur damit es für alle klar ist, kein böses Blut gibt oder mir gar Liebesentzug droht, mir keine üble Nachrede angehängt werden kann oder ich mit gellenden Pfiffen und halbvollen Bierbechern eindeckt werde, die Hauptprotagonistin dieser kleinen Posse musste hier selbstverständlich nur als Beispiel hinhalten. Denn sie ist bei weitem nicht die Einzige, die manchmal diese ominöse Frage stellt. Und wenn, dann sicher nicht mit Absicht, gell, Schatz? «Aber», wenn wir schon mal dabei sind, «wissen Sie, was mir gerade eben durch den Kopf ging?»
Autor und Foto: Jon Duschletta
j.duschletta@engadinerpost.ch
Diskutieren Sie mit
Login, um Kommentar zu schreiben