In Sizilien gelten andere Verkehrsregeln. Foto: Fadrina Hofmann
In den Ferien sollte man sich an die örtlichen Gepflogenheiten anpassen. So versucht man beispielsweise, in der lokalen Sprache zu grüssen oder sich zu bedanken. Man achtet auf Verhaltensregeln und respektiert Kultur oder Religion. Kurzum: Als Gast sollte man Wertschätzung gegenüber den Gastgebern entgegenbringen. Ich gebe mir immer grosse Mühe, mich den Sitten und Gebräuchen in einem anderen Land anzupassen. Glücklicherweise spreche ich mehrere Sprachen, sodass die erste Hürde meist schnell abgebaut ist. Doch es gibt Sprache und es gibt Mentalität. Und diese zu verstehen, kann herausfordernd sein.
Im Frühling habe ich mit meinen Kindern eine Rundreise in Sizilien gemacht. Es ist eine fantastische, sehr vielfältige Insel, die Natur, Kultur, Historie, Kulinarik, Strände und kristallklares Wasser bietet. Die Sizilianer sind herzliche Gastgeber. Keine Spur von mafiösem Gebaren. Mit einer Ausnahme: das Verhalten im Verkehr. Ich bin eine geübte Autofahrerin, aber in Sizilien herrschen andere Verkehrsregeln, oder besser gesagt: keine. Der Schnellere und Lautere hat Vortritt. Die ersten drei Tage war ich ziemlich gestresst von diesem Gehupe und den – zum Teil – wüsten Beschimpfungen. Dabei war ich wohl die Einzige, die beim Abbiegen artig geblinkt hat, die bei Rot auch wirklich angehalten hat, und die sich an die angegebene Fahrgeschwindigkeit gehalten hat.
Als uns am dritten Tag ein verbeulter, roter Fiat rechts und aggressiv hupend überholte, explodierte ich wie der Ätna. Ich hupte zurück, kurbelte das Fenster herunter, schrie «vafanculo» inklusive entsprechendem Handzeichen – und fühlte mich dabei wunderbar. Von da an wurde das Autofahren ein vergnügliches Erlebnis für die ganze Familie. Man soll sich schliesslich an die örtlichen Gepflogenheiten anpassen ...
f.hofmann@engadinerpost.ch
Im Frühling habe ich mit meinen Kindern eine Rundreise in Sizilien gemacht. Es ist eine fantastische, sehr vielfältige Insel, die Natur, Kultur, Historie, Kulinarik, Strände und kristallklares Wasser bietet. Die Sizilianer sind herzliche Gastgeber. Keine Spur von mafiösem Gebaren. Mit einer Ausnahme: das Verhalten im Verkehr. Ich bin eine geübte Autofahrerin, aber in Sizilien herrschen andere Verkehrsregeln, oder besser gesagt: keine. Der Schnellere und Lautere hat Vortritt. Die ersten drei Tage war ich ziemlich gestresst von diesem Gehupe und den – zum Teil – wüsten Beschimpfungen. Dabei war ich wohl die Einzige, die beim Abbiegen artig geblinkt hat, die bei Rot auch wirklich angehalten hat, und die sich an die angegebene Fahrgeschwindigkeit gehalten hat.
Als uns am dritten Tag ein verbeulter, roter Fiat rechts und aggressiv hupend überholte, explodierte ich wie der Ätna. Ich hupte zurück, kurbelte das Fenster herunter, schrie «vafanculo» inklusive entsprechendem Handzeichen – und fühlte mich dabei wunderbar. Von da an wurde das Autofahren ein vergnügliches Erlebnis für die ganze Familie. Man soll sich schliesslich an die örtlichen Gepflogenheiten anpassen ...
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PS
PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.
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