In der Adventszeit ist alles ein bisschen feierlicher. Foto: Fadrina Hofmann
Ich möchte mich gleich zu Beginn outen: Die Adventszeit finde ich ganz zauberhaft. Schon als Kind habe ich es geliebt, morgens noch im Pyjama zu meinem Adventskalender zu sprinten, und das Säckchen mit der Überraschung zu öffnen. Ich habe heute noch den Jute-Geruch in der Nase. Unser Adventskalender war nämlich ein grosser Luftballon, an dessen Tragekorb nummerierte Säckchen befestigt waren. In den Säckchen waren Kleinigkeiten wie zwei Sugus, eine Marzipankartoffel oder ein Strohengel. Nichts Weltbewegendes, aber meine Geschwister und ich freuten uns über jede kleine Adventsgabe. Abends sassen wir dann in der Stube beim Adventskranz, sangen gemeinsam Weihnachtslieder – ja, die Flöte war auch stets dabei – und lauschten einer Geschichte. Jahrelang waren es die Alltagsabenteuer vom Lausbuben Schnüpperle, welche zum Adventsritual einfach dazugehörten.
Tatsächlich habe ich dieselben Adventsrituale später für meine Kinder übernommen. Und so durfte ich die Vorfreude, das besinnliche Beisammensein, die leuchtenden Kinderaugen gleich nochmals erleben. Nun sind meine Kinder gross, abends will niemand mehr mit mir Adventslieder singen, dafür erschallt schon ab Ende Oktober «Last Christmas» aus der Boombox im Teeniezimmer. Mein Sechzehnjähriger hat als Adventskalender 24 Rubbellose erhalten, meine 14-jährige Tochter backt die Vanillekipferl und Mailänderli inzwischen am liebsten selber. «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« will sie auch nicht mehr mit mir gemeinsam schauen. Sie merken, ich schmolle innerlich.
Bereits im vergangenen Jahr habe ich an dieser Stelle beklagt, dass der Adventszauber mit flügge werdenden Kindern etwas verblasst. Die Lösung? Adventsmärkte besuchen, Glühwein mit Freundinnen trinken, besinnliche Konzerte geniessen – und abends heimlich Schnüpperle lesen.
f.hofmann@engadinerpost.ch
Tatsächlich habe ich dieselben Adventsrituale später für meine Kinder übernommen. Und so durfte ich die Vorfreude, das besinnliche Beisammensein, die leuchtenden Kinderaugen gleich nochmals erleben. Nun sind meine Kinder gross, abends will niemand mehr mit mir Adventslieder singen, dafür erschallt schon ab Ende Oktober «Last Christmas» aus der Boombox im Teeniezimmer. Mein Sechzehnjähriger hat als Adventskalender 24 Rubbellose erhalten, meine 14-jährige Tochter backt die Vanillekipferl und Mailänderli inzwischen am liebsten selber. «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« will sie auch nicht mehr mit mir gemeinsam schauen. Sie merken, ich schmolle innerlich.
Bereits im vergangenen Jahr habe ich an dieser Stelle beklagt, dass der Adventszauber mit flügge werdenden Kindern etwas verblasst. Die Lösung? Adventsmärkte besuchen, Glühwein mit Freundinnen trinken, besinnliche Konzerte geniessen – und abends heimlich Schnüpperle lesen.
f.hofmann@engadinerpost.ch
PS
PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.
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