21.12.2024 Jon Duschletta 2 min
Luftpost: 21 Mal hätte der bestellte Gegenstand im Versandkarton Platz gehabt. Foto: Jon Duschletta

Luftpost: 21 Mal hätte der bestellte Gegenstand im Versandkarton Platz gehabt. Foto: Jon Duschletta

Angeheizt wird dieser Päckli-Vorweihnachtswahn noch von so glorreichen Erfindungen wie dem Schwarzen Freitag oder gar der Schwarzen Woche. Halleluja! Die Post hat heuer alleine zwischen Black Friday und Cyber-Monday – wer in aller Welt erfindet so etwas? – 7,5 Millionen Pakete sortiert und zugestellt. Ein Rekord. 
Roman, der Pöstler meines Vertrauens, wird jetzt mit Recht einwenden, stopp, auch du hast kürzlich diverse Pakete zugestellt bekommen. Ja, dem ist so. Auch wenn ich schwarze Freitage und andere Rabatttage tunlichst meide, ganz ohne Schuld bin ich diesbezüglich tatsächlich nicht. Und ja, heuer habe ich zur Unzeit bei einem Onlineshop drei Gegenstände bestellt. Meine Gedanken waren bei Roman und seinem gelben, überquellenden E-Roller, als ich bei der Bestellung ganz bewusst angekreuzt habe, dass die Lieferung nicht eile. Dieser Wink scheint beim Onlineshop aber ganz offensichtlich nicht angekommen zu sein: Verteilt über die nächsten Tage brachte mir Roman, immer freundlich lächelnd, drei einzelne Pakete.
Geärgert hat mich aber, dass zwei der drei Pakete reine Luftpost waren. Heisst, Roman hat mir zwei Mal meine bestellten Gegenstände in viel adressiertem Karton und noch mehr Luft liefern müssen. Ich hab's extra nachgerechnet: Abgesehen davon, dass alle drei bestellten Dinge locker in einem dieser Kartons Platz gehabt hätten, hätte der eine Gegenstand in seinem Lieferkarton ganze 21 Mal Platz gehabt. Eine riesige Kartonschachtel, kaum Inhalt, dafür grosse Mengen an Füllmaterial. Ein ökologischer Wahnsinn auf der ganzen Produktions-, Liefer- und Entsorgungskette. Trotzdem: Frohe Weihnachten und vielen Dank, Roman, und alle ihr anderen Postbotinnen und Postboten dieser Welt. Danke!

Autor und Foto: Jon Duschletta

j.duschletta@engadinerpost.ch