Unser erster Backflip

Als im Frühjahr 2017 die alpinen Weltmeisterschaften in St. Moritz stattfanden, brachte die «Engadiner Post/Posta Ladina» eigens dafür Ski-WM-Zeitungen heraus. Ein fester Bestandteil waren die Kolumnen «Moritz meint», in denen die Redaktion unter dem Namen des damaligen Maskottchens Moritz das Geschehen abseits der Wettkämpfe kommentierte. Mein Kollege Jon erzählte etwa, wie er Alt-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf bei einem Glas Wein zum Plaudern traf. Und unser Chef berichtete von den 517 Treppenstufen, die ihn vom Dorf hinauf ins Sportgeschehen führten. Und ich? Ich war damals nicht einmal dabei. Und darf nun – bevor die Freestyle-WM überhaupt richtig begonnen hat – die erste Kolumne zur Veranstaltung schreiben. Gar nicht so einfach, so ganz ohne bisherigen Einsatz und mit nur begrenzten Freestyle-Kenntnissen. Gut, vor zehn Jahren hatte ich immerhin eine kurze Freestyle-Phase, stand mit coolen Skiern auf Boxen und Kickern. Besonders talentiert war ich nicht, und einen Backflip habe ich nie versucht – aber ich war immerhin nah dran. Aber was hat es eigentlich mit dem Kolumnennamen auf sich? Ein Maskottchen gibt es diesmal leider nicht. Schliesslich fiel die Wahl auf den Backflip – wobei ich streng behaupte, dass auch keiner meiner Kolleginnen und Kollegen je einen Rückwärtssalto versucht hat. Aber das spielt eigentlich keine Rolle. 
Ein Backflip beginnt grundsätzlich immer mit einer Entscheidung: den gewohnten Horizont zu erweitern und die Welt buchstäblich auf den Kopf zu stellen. Genauso soll es in unserer Berichterstattung zur WM nicht nur um das Offensichtliche gehen, das wir ohnehin abhandeln –, sondern auch um den Perspektivwechsel. Während der Freestyle-WM wollen mit diesem Gefäss neue Blickwinkel aufzeigen – wie die Athletinnen und Athleten in der Luft. In jeder EP/PL-Ausgabe erwarten Sie deshalb Resultate, Reportagen, Hintergrundberichte und Interviews zur Freestyle-WM, ein Beitrag der Lia Rumantscha – und als Zusatz unsere ganz persönliche Backflip-Kolumne. Und wenn Sie das Freestyle-Fieber so richtig gepackt hat, lohnt sich auch ein Blick auf unsere Social-Media-Kanäle. Dort sind Sie noch näher dran am Geschehen.