Zehn «Mädchen» und sieben «Buben» haben an der Klassenzusammenkunft teilgenommen, nachdem das letzte Treffen vor zehn Jahren zum «60. Gebutstag» stattgefunden hatte. Das Organisationskomitee hat diese zu einem kurzen Wochenende in die unvergleichlich schöne Landschaft des Oberengadins eingeladen, dort, wo das weisse Bergkirchlein von Fex Crasta als Wahrzeichen des Friedens und der Ruhe weit in die Talweite des Engadins blickt. 

Zusammenhalt bis heute
Das Leben hat uns alle geprägt mit seinen guten und schlechten Seiten, aber dankbar haben wir uns am 27. September in Sils-Maria eingetroffen, einige mutige und sportliche darunter sind mit dem Velo bis nach Fex Crasta gefahren, mehrere mit der Kutsche und andere zu Fuss, wo wir dann im Restaurant Crasta mit Speis und Trank einen regnerischen gemütlichen Nachmittag verbracht haben. Wir hatten uns viel zu erzählen, gute Gespräche und einen anregenden Austausch, wie wenn wir uns nicht zehn Jahre lang nicht mehr getroffen hätten. Der Zusammenhalt in unserer Klasse war immer stark und man spürt ihn heute noch.

Nach dem Zimmerbezug haben wir uns dann zu einem Apéro und zu einem Nachtessen im stilvollen Stübli mit Kamin des Hotel Sonne eingefunden. Bis nach Mitternacht war unser Geplauder im Hotel Sonne zu hören und niemandem schien es langweilig zu werden.

Austausch mit Dumeng Giovanoli
Die Nacht von Freitag auf Samstag hat uns eine grosse Überraschung beschert. Als wir am Morgen aufgewacht sind, war die einzigartige Schönheit des Val Fex verschneit und eine kleine Malojaschlange zog über die Oberengadinerseen.

Unser Besuch der Cheva Plattas da Fex und die Marenda auf der Alp da Segl waren durch die schlechten Wetterbedingungen nicht mehr möglich und somit sind wir am Samstag Morgen wieder zurück nach Sils Maria, wo uns Dumeng Giovanoli im Hotel Privata erwartete. In der Stübli-Halle des Hotels hat uns dann Dumeng Giovanoli einen interessanten aufschlussreichen Vortrag über die Fexplatten Spalterei gehalten und Vergleiche mit derjenigen der Platten der Val Malenco, des Bergells und der Val Chiavenna angestellt: eine Welt der harten Arbeit, der grossen Entbehrungen und der Einfachheit, die Zusammenhalt, Solidarität und Freundschaft unter den Arbeitern bedeutete und förderte. Im Anschluss an den Vortrag hat uns im Speisesaal ein Mittagessen erwartet, wo uns Dumeng Giovanoli Gesellschaft geleistet und uns mit Anekdoten seiner langjährigen bewundernswerten Skikarriere als Skiweltcup Sieger unterhalten hat. 

Alles Schöne geht zu Ende und auch unser Klassentreffen ging am Samstagnachmittag zu Ende. Vor dem Hotel Privata haben wir uns voneinander verabschiedet, mit dem Versprechen, das nächste Klassentreffen zu unserem 75. Geburtstag abzuhalten, weil auch wir nicht gegen das Altern immun sind.

Autorin: Beatrice Bonetti

Der Jahrgang 1954 gedenkt ihren Primarschullehrern: Herr Lehrer Rätus Tratschin 1. und 2. Klasse 1961/62–1962/63; Frau Leta Gaudenz 1. Klasse 1961/62; Herr Andrea Vital 3. und 4. Klasse 1963/64–1964/65; Herr Peider Felix 4. Klasse 1964/65; Herr Arthur Wohlwend 5. Klasse 1965/66; Herr Phillip Walther 5. und 6. Klasse 1966/67; Frau A. Sidler und Herr Peter Jehli (Hilfsklasse); Frau Elsie Schmid (Nähschullehrerin)