Nach der Eingabe des Bauprojekts haben die Engadiner Kraftwerke (EKW) die Ausführungsplanung mit Hochdruck weitergeführt, um die Sanierung schnellstmöglich umzusetzen. Nach der Zustimmung durch die Kantonsregierung folgte nun auch die Genehmigung durch die Eidgenössische Nationalparkkommission, dem Stiftungsrat des Schweizerischen Nationalparks (SNP). Dieser Entscheid legitimiert die öffentliche Publikation der Ausführungsarbeiten und markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein. Der Fortschritt des Projekts ist das Ergebnis des gemeinsamen Willens zur raschen Sanierung sowie der konstruktiven und zielstrebigen Zusammenarbeit aller beteiligten Parteien, schreiben EKW und SNP in einer gemeinsamen Mitteilung.
Zu den Vorbereitungsarbeiten ab 2025 gehört unter anderem die Umsiedlung des rund 12 000 Individuen umfassenden Fischbestands. Anschliessend erfolgen Massnahmen wie die Trockenlegung der betroffenen Flussabschnitte und die Einrichtung der Baustelle. Bei optimalem Projektverlauf können die Sanierungsarbeiten 2026 starten.
Was bisher geschah:
Im September 2016 liess die Engadiner Kraftwerke AG Korrosionsschutzarbeiten durch eine spezialisierte Firma an der Staumauer Punt dal Gall oberhalb Zernez ausführen. Bei diesen, durch die Drittfirma durchgeführten Arbeiten gelangten wegen eines Lecks in der Baustellen-Abdichtung feine Partikel eines Rostschutzanstrichs ins Innere der Staumauer und von dort weiter in den im Schweizerischen Nationalpark gelegenen Fluss Spöl. EKW-Mitarbeitende erkannten dies bei einer Kontrolle und meldeten es umgehend dem Amt für Natur und Umwelt (ANU).
Im September 2016 liess die Engadiner Kraftwerke AG Korrosionsschutzarbeiten durch eine spezialisierte Firma an der Staumauer Punt dal Gall oberhalb Zernez ausführen. Bei diesen, durch die Drittfirma durchgeführten Arbeiten gelangten wegen eines Lecks in der Baustellen-Abdichtung feine Partikel eines Rostschutzanstrichs ins Innere der Staumauer und von dort weiter in den im Schweizerischen Nationalpark gelegenen Fluss Spöl. EKW-Mitarbeitende erkannten dies bei einer Kontrolle und meldeten es umgehend dem Amt für Natur und Umwelt (ANU).
In der Folge zeigten Messungen des ANU, dass die Sedimente des Oberen Spöls über eine Strecke von mehreren Kilometern mit giftigen Polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet sind. Das besonders stark mit PCB belastete, 60 Meter lange Tosbecken direkt unter der Staumauer wurde im Jahr 2017 erfolgreich saniert. Umstritten blieb jedoch, ob und wie der darunterliegende, 5,6 km lange Flusslauf des Oberen Spöl saniert werden soll und wer die Kosten dafür trägt.
Das ANU erliess am 12. Februar 2021 eine Verfügung und verpflichtete EKW zur Sanierung eines Teils der belasteten Strecke des Oberen Spöl. Gegen diese Sanierungsverfügung erhoben SNP, EKW sowie Aqua Viva, Pro Natura und WWF aus unterschiedlichen Gründen Beschwerde an das Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement (EKUD). Bis zu einem rechtskräftigen Urteil würden Jahre vergehen – und selbst dann wäre möglicherweise nicht sicher, wie saniert würde.
Der SNP, EKW sowie die drei oben genannten Umweltverbände suchten 2022 deshalb gemeinsam am Runden Tisch nach einem neuen, optimierten Sanierungskonzept. Um diese Projektausarbeitung durchführen zu können, ersuchten sie das EKUD, das Beschwerdeverfahren gegen die Sanierungsverfügung des ANU zu sistieren. Nachdem die Parteien vergleichsweise eine Lösung gefunden haben, wurde diese als gemeinsamer Sanierungsvorschlag ins kantonale Verfahren eingebracht.
Der Kanton Graubünden ging in weiten Teilen auf den Vorschlag der Beschwerdeführenden Parteien ein und verfügte die Sanierung im Dezember 2023 mit einem Teil-Beschwerdeentscheid. Damit ist nun der Weg frei für die Erarbeitung des Bauprojekts, die Baueingabe, die Vergabe der Arbeiten und die Sanierung des Spöl.
Medienmitteilung von Engadiner Kraftwerke AG, EKW und Schweizerischer Nationalpark SNP
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