Was Selbstvertrauen bewirken kann, zeigt sich momentan beim EHC St. Moritz. Wurden Anfang der Saison trotz keineswegs schlechter Leistung Spiele jeweils knapp verloren, weil die Überzeugung fehlte, so hat die Mannschaft von Trainer Alexander Aufderklamm jetzt das nötige Vertrauen. Und erzielt nun auch die nötigen Tore. 31 Mal trafen die Engadiner in den letzten fünf Partien ins gegnerische Netz. 

Kompakte Teamleistung
Selbst Absenzen von Stammspielern bringen den EHC St. Moritz zurzeit nicht vom Kurs ab. In Weinfelden, gegen das man in der Vorrunde unglücklich 2:3 verlor, fehlten die zuletzt eingesetzten Ducoli, Iseppi, Arquint, Jeuch, Deininger oder die B-Lizenzspieler von Samedan (Heinz, Tosio). Dafür kam Junior Yannick Zbinden zu seinem 2.-Liga-Debüt. Mit knapp drei Blöcken angetreten, hielten die St.  Moritzer die mit vier Formationen spielenden Thurgauer von Beginn weg gut in Schach. Gestützt von einem starken Jan Lony zwischen den Pfosten. Und mit kompakter Teamleistung, wenigen Strafen und einem effizienten Powerplay. Von sechs Überzahlsituationen wurden vier zu Treffern ausgenützt, einer davon fiel bei fünf gegen drei Feldspieler. Trainer Alexander Aufderklamm war denn auch sehr zufrieden: «Ich bin stolz auf die Mannschaft», sagte er. Er lobte die Junioren im Team, die für vier der sieben Tore verantwortlich zeichneten. 

Vier Powerplaytore
Der erste Abschnitt verlief spielanteilsmässig ausgeglichen, mit einem leichten Chancenplus für die St. Moritzer, welches sie zum 0:2-Drittelsergebnis nutzten. Gian-Luca Niggli nützte einen Abwehrfehler der Weinfeldner eiskalt aus, beim 0:2 lenkte Beck den Puck ins Tor. Dann kam die Phase zwischen der 33. Und 38. Minute, als die Engadiner dreimal ins Einheimischentor trafen, davon zweimal im Powerplay. Luca Roffler und wieder Gian-Luca Niggli (2) erzielten die Gästetore. Ähnlich ging es im letzten Drittel weiter, Eggimann und erneut Luca Roffler trafen mit einem Mann mehr auf dem Eis. Schliesslich blieb dem sehr viel Ruhe ausstrahlenden Jan Lony der Shutout verwehrt. Vier Minuten vor Schluss trafen die Einheimischen doch noch einmal. 

Eine happige Aufgabe wartet am nächsten Samstag auf den EHC St. Moritz. Dann müssen sie um 15.00 Uhr beim Leader Dürnten-Vikings antreten, ehe die Weihnachtspause folgt. 

Autor: Stephan Kiener

SC Weinfelden – EHC St. Moritz 1:7 (0:2, 0:3, 1:2)
Güttingersreuti Weinfelden – 117 Zuschauer – SR: Pascal von Büren/Jakob Mutinelli.
Tore: 15. Gian-Luca Niggli 0:1; 19. Beck (Fasciati, Luca Roffler) 0:2; 33. Luca Roffler (Koch, Camichel, Ausschlüsse Moser und Sennhauser) 0:3; 34. Gian-Luca Niggli (Koch, Eggimann, Ausschluss Sennhauser) 0:4; 38. Gian-Luca Niggli 0:5; 45. Eggimann (Koch, Camichel, Ausschluss Scheu) 0:6; 52. Luca Roffler (Camichel, Eggimann, Ausschluss Huber) 0:7; 56. König (Gorz) 1:7.
Strafen: 8 mal 2 Minuten gegen Weinfelden; 3 mal 2 Minuten gegen St. Moritz. 
SC Weinfelden: Casutt (Knup); Sennhauser, Streicher; Mazzi, Bacher; Moser, Müller; Volkmann; Mathis, Azevedo, Gnorz; Harder, König, Dolana; Herzig, Bär, Kuhn; Wendel, Huber, Scheu; Kocher
EHC St. Moritz: Lony (Pargätzi); Fasciati, Ravo; Hodel, Kaaserer; Marco Roffler; Eggimann, Koch, Camichel; Armon Niggli, Cadisch, Luca Roffler; Gian-Luca Niggli, Beck, Zbinden. 
Bemerkungen: St. Moritz ohne Ducoli (Familie), Iseppi, Arquint, Jeuch, Deininger, Spataro (alle verletzt), Püntener (rekonvaleszent), Heinz, Tosio (mit Samedan).