Kalt war es am Donnerstagabend, als die Prozession auf dem Schulhausplatz von Scuol anhielt. Eine Delegation nach der anderen traf mit Fackeln und Schildern ein, um den Eröffnungsfeierlichkeiten beizuwohnen. Vertreterinnen und Vertreter aus 30 Schutzgebieten und Organisationen aus sieben Alpenländern sind zum traditionellen Trofeo Danilo Re angereist. Dieses Jahr organisiert der Schweizerische Nationalpark den internationalen Anlass mit über 250 teilnehmenden Personen. Noch bis Sonntag weilen die Delegationen in Scuol. Wie jedes Jahr findet nebst den Wettkämpfen in vier Wintersportdisziplinen (Ski-Aufstieg, Riesenslalom, Schiessen und Langlauf) um die Danilo Re Trophy auch die Generalversammlung des Vereins Alparc statt. Das Ranger-Seminar ermöglicht Einblicke in die Pärke und in die Arbeit der Ranger.
Ein familiärer Anlass
Trofeo Danilo Re wird bereits zum 29. Mal ausgetragen, und nach 15 Jahren zum zweiten Mal im Unterengadin. Dieses Jahr nehmen 48 Teams teil, darunter auch Gäste aus Zypern. «Es sind sehr viele Freunde von uns hier, das ist eine hervorragende Möglichkeit, sich auszutauschen und gemeinsam konkrete Projekte für später zu entwickeln», sagte Ruedi Haller, Direktor des Schweizerischen Nationalparks. Der Anlass sei eine wichtige Plattform, um sich zu vernetzen. Anna Mathis Nesa, Mitarbeiterin Kommunikation beim Schweizerischen Nationalpark, nimmt als Langläuferin an den Wettkämpfen teil. Es ist bereits das fünfte Mal, dass sie aktiv für die begehrte Trophäe kämpft. «Bei diesem Anlass wird uns bewusst, dass in allen Alpenregionen Gleichgesinnte sind, das gibt Kraft», antwortet sie auf die Frage, was das Besondere an Trofeo Danilo Re sei.
Verbinden statt trennen
Wie ähnlich sich die Alpenvölker sind, zeigte sich beim alpinen Buffet: Aus jedem Land wurden Spezialitäten aufgetischt, Käse, Wurstwaren, Brot, Schnaps ... Vor dem geselligen Beisammensein richteten Ehrengäste aber noch ihre Grussworte an die Anwesenden. Die Präsidentin der Eidgenössischen Nationalparkkommission, Heidi Hanselmann, betonte, dass es bei diesem Anlass um Freundschaft, Respekt und gegenseitige Wertschätzung über die kulturellen und nationalen Grenzen hinaus gehe. Regierungsrat Jon Domenic Parolini meinte: «Es ist wichtig, dass sich die Pärke der Alpen regelmässig austauschen, gegenseitig von Erfahrungen profitieren und Synergien nutzen.» Und Aita Zanetti, Gemeindepräsidentin von Scuol, betonte die Bedeutung eines Anlasses, welcher «das Verbindende über das Trennende stellt».
Emotional wurde die Eröffnungsfeier nach einer Schweigeminute in Gedenken an den kürzlich verstorbenen Mauro Fissore. Der Cor viril dal Parc Naziunal stimmte für ihn ein Lied der Berge an. Vor 30 Jahren rief Mauro Fissore den Trofeo Danilo Re in Erinnerung an einen im Dienst verstorbenen Kollegen ins Leben. «Mauro stand für den Geist unserer Arbeit, nämlich dafür, Verbindungen zwischen den Schutzgebieten und den Menschen zu schaffen», so Peter Oggier, Präsident Alparc.
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