Es gibt über 90 000 Grenzgänger von Italien in die Schweiz, davon weit über 5000 im betroffenen Gebiet Graubündens. Die Zusammenarbeit wurde umso dringlicher angesichts des jüngsten internationalen Abkommens vom Dezember 2020 über die neue Besteuerung zwischen Italien und der Schweiz, durch das die Dynamik der grenzüberschreitenden Arbeit tiefgreifend verändert wird und eine neue und stärkere Koordinierung durch die Arbeitnehmerorganisationen erfordert.

Es werden Beratungen sowohl in St. Moritz, Chiavenna und Tirano angeboten; der Austausch der Gewerkschaften untereinander gefördert und Informationsanlässe für Grenzgängerinnen und Grenzgänger organisiert und durchgeführt. Das Wissen um arbeits- und sozialversicherungsrechtliche, aber auch steuerrechtliche Regelungen für Grenzgänger und Grenzgängerinnen ist eine wichtige gemeinsame Arbeitsgrundlage, um Lohndumping, fehlerhafte Eingaben in die jeweiligen Sozialsysteme und eine korrekte steuerrechtliche Abrechnung für diejenigen zu sichern, welche in dem einen Land leben und im anderen Land ihrer Arbeit nachgehen.

Der Kanton Graubünden ist nach wie vor massiv auf die Arbeitskräfte aus Italien angewiesen, um insbesondere in der Pflege, in der Gastronomie, im Bau und im Gewerbe das Funktionieren der Betriebe und Institutionen zu sichern. Die Gewerkschaften Unia und CGIL unterstützen nun gemeinsam die Grenzgängerinnen und Grenzgänger bei der Sicherung ihrer verankerten Rechte. 

Gewerkschaft Unia Region Ostschweiz-Graubünden