Die Zahl der Personen, die Sozialhilfe erhielten, sei 2023 zum zweiten Mal in Folge leicht gesunken, teilte die Standeskanzlei am Mittwoch mit. Die Sozialhilfequote lag noch bei 1,1 Prozent (-0,1 Prozent) und damit deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt von 2,8 Prozent.

Die Zahlen zeigen, dass Familienhaushalte häufiger Unterstützung benötigen als Haushalte ohne Kinder. Dies gelte vor allem für Einelternfamilien mit Kindern. Insgesamt werden Kinder und Jugendliche viel häufiger von der Sozialhilfe unterstützt als Erwachsene.

Weiter seien Personen ohne Berufsausbildung überdurchschnittlich häufig auf Sozialhilfe angewiesen. Im Kanton Graubünden verfügen 14,1 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 25 und 64 Jahren über keine Berufsbildung.

Mehr Asylsuchende werden selbständig
In den letzten Jahren ist bei der Sozialhilfe der Anteil der unterstützten Personen mit Asylhintergrund stetig angestiegen. 2023 waren es 25,3 Prozent. Untersucht wurde nun, wieweit sich Asylsuchende mit der Zeit aus der Abhängigkeit von der Sozialhilfe lösen können.

Analysiert wurde die Entwicklung bei 2016 eingereisten Flüchtlingen. Ein Jahr danach waren noch 92,4 Prozent auf finanzielle Hilfen angewiesen. Bis 2023 sank der Anteil auf 39,5 Prozent. Im Vergleich zur Schweiz hätten sich im Kanton Graubünden deutlich mehr Asylsuchende von der Sozialhilfe abgelöst, heisst es in der Mitteilung. Dort lag der Wert bei 56,8 Prozent. (sda)