«Die Integrationsvariante mag auch nicht das Ei des Kolumbus sein, sie schafft aber die Grundlagen für die Sicherung der Gesundheitsversor­gung im Oberengadin», sagte die Beverser Gemeindepräsidentin Selina Nicolay. Sie appellierte an die Anwesenden, über die Region hinaus zu denken. Es brauche in Graubünden ein starkes Kantonsspital, damit es auch den anderen Gesundheitsregio­nen gut gehe.
Ein Gegner der Vorlage zog den Vergleich zum Untergang der Swissair. Auch diese habe vor dem Kollaps in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Gesellschaften hinzugekauft, um sich Marktanteile zu sichern. «Wie das geendet hat, dürfte Ihnen bekannt sein. Mich überzeugt diese Vorlage nicht.»
Den Swissair-Vergleich wollte die VR-Präsidentin der SGO, Prisca Anand, nicht so stehen lassen. Das Kantonsspital sei das Bündner Spital von allen, und das Spital Oberengadin biete sehr gute Qualität. Ein Vergleich mit maroden Fluggesellschaften, die die Swissair damals aufgekauft habe, sei nicht angebracht. «Ich bin überzeugt, dass wir mit einem Alleingang ein höheres Risiko eingehen, als wenn wir unseren Betrieb dem Kantonsspital übergeben.»
Eine Votantin befürchtete, dass das Spital Samedan bei einer Integration zur Wasserträgerin der Klinik Gut wird und die rentablen Operationen ausschliesslich in St. Moritz stattfinden würden. Dem widersprach Markus Furrer, Projektleiter seitens des KSGR. Bei einer Integration fliesse das Geld letztlich in die gleiche Kasse. Dass der eine oder andere Orthopä­diepatient mehr in der Klinik Gut behandelt werde, sei wahrscheinlich, mache aber auch Sinn. «Was aber auch klar ist: Der Spitalstandort Samedan ist unbestritten und bleibt erhalten.»
Die beiden anderen Anträge im Zusammenhang mit der Spitalab­stim­mung wurden jeweils mit grossem Mehr gutgeheissen.