Warum gibt es diesen Krieg?

Ganz früher waren die Ukraine und Russland zusammen mit anderen Ländern ein einziges grosses Land: die Sowjetunion. Vor 30 Jahren lösten sich diese Länder und wurden einzelnen Länder. Es gibt schon länger einen Streit darüber, ob die Ukraine mit den Ländern im Westen oder mit Russland im Osten zusammenarbeiten soll. Der russische Präsident Vladimir Putin möchte die Ukraine für sich. Ende Februar hat er seinen Soldaten befohlen, das Nachbarland anzugreifen, um Teile davon zu bekommen. Seit da ist Krieg. Bomben zerstören Häuser, Brücken und Schulen. Auch Menschen werden verletzt oder getötet. Die Ukrainer suchen Schutz. Darum fliehen sie in andere Länder.

Kommt der Krieg nun auch zu uns?

Nein, es will uns niemand angreifen. Der Krieg ist nur etwa eine Tagesreise mit dem Auto von uns entfernt. Darum machen sich nun viele Menschen Sorgen. Die Schweiz ist aber ein sehr sicheres Land. Wenn ein mächtiger Mensch wie Präsident Putin aber sehr wichtige Regeln bricht und ein anderes Land angreift, kann das schon ein mulmiges Gefühl im Bauch geben.
Vielleicht verunsichern dich auch Bilder des Krieges und Sachen, die darüber gesprochen werden. Vielleicht hast du auch Angst und viele Fragen. Dann ist es wichtig, dass du mit einer vertrauten Person über deine Sorgen sprichst, zum Beispiel mit deinen Eltern, deinem Lehrer oder sonst jemandem, bei dem du dich wohl fühlst.

Wo gehen nun all die Menschen hin?

Der ukrainische Präsident, Wolodimir Selenski, hat gesagt, dass die ukrainischen Männer nicht wegdürfen, weil sie das Land im Militär gegen Russland verteidigen müssen. Frauen, Kinder und ältere Leute dürfen die Ukraine aber verlassen. Sie flüchten. Die meisten gehen in die Nachbarländer Polen, Rumänien und Ungarn. Aber auch in die Schweiz kommen jeden Tag Flüchtlinge, auch ins Engadin. Vielleicht sind auch in deinem Dorf oder in deiner Schule Kinder aus der Ukraine oder sie kommen noch.

Wie kann ich helfen?

Flüchten heisst von einem Tag auf den andern sein zu Hause zu verlassen, ohne seine Lieblingsspielzeuge, seine Freunde nicht mehr zu sehen, irgendwo anzukommen, wo alles neu ist.
Möchtest du gerne helfen? Dann tu es! Frag zum Beispiel deinen Lehrer, ob ihr eine Aktion machen könnt, um Geld zu sammeln und zu spenden oder erkundige dich zusammen mit deinen Eltern, ob noch Hilfsgüter nötig sind (www.ukrainehilfe-gr.ch).
Und wenn du in deinem Dorf oder gar deiner Schule ukrainische Kinder triffst, dann begrüsse sie freundlich mit Привiт . Das bedeutet auf Ukrainisch «Hallo», und es zeigt, dass du dich für die Menschen interessierst und das hilft ihnen schon ganz viel!

Und wann gibt es wieder Frieden?

Russland will mit Gewalt die Ukraine bekommen. Für Frieden braucht es aber einen Kompromiss. Beide Seiten müssen versprechen, nicht mehr aufeinander loszugehen und dies auch einhalten. Beide müssen bereit sein, sich in Ruhe zu lassen und sich mit dem zufriedengeben, was sie haben. Ein Streit kann friedlich gelöst werden, wenn man einander zuhört. Gewalt ist nie eine Lösung.