Wildschweine kommen in Graubünden vor allem in der Mesolcina sowie vereinzelt im Puschlav und im Bergell vor. Wie das Amt weiter schreibt, wurde im Engadin bislang noch nie ein Nachweis eines Wildschweins bestätigt.

Ende November hat die Wildhut des Amts für Jagd und Fischerei von einer externen Person die Meldung erhalten, dass am 26. November auf einer Fotofalle im Gebiet Val da Barcli auf knapp 1800 m ü. M. ein Wildschwein aufgenommen wurde. Vermutlich ist das Tier von Süden her über das Bergell oder über Livigno zugewandert. Die Videoaufnahme zeigt, dass es sich um ein männliches Tier handelt. Junge männliche Wildschweine wandern oftmals aus dem ursprünglichen Lebensraum ab und können dabei grosse Distanzen zurücklegen. 

Da das Engadin als Lebensraum für Wildschweine ungeeignet ist, geht das Amt für Jagd und Fischerei davon aus, dass das fotografierte Wildschwein weiterziehen wird. Im Winter ernähren sich Wildschweine vorwiegend von unterirdischen Pflanzenteilen wie Knollen oder Wurzeln, von heruntergefallenen Buchennüssen, Eicheln oder Kastanien oder von Ernterückständen. Ackerbau wird im Engadin nur sehr lokal betrieben und der Laubwaldanteil ist sehr tief.  

Amt für Jagd und Fischerei