Bis Ende Januar, wenn die Regulierungsperiode für Grossraubtiere ausläuft, stehen ausschliesslich die Problemherden im Fokus. Insgesamt sind es drei, die der Kanton Graubünden vollständig eliminieren will: das Vorab-, das Lenzerhorn- und das Fuornrudel. «Keines davon ist bisher vollständig eliminiert worden», sagte Arno Puorger, Leiter der Sektion Grossraubtiere beim Bündner Amt für Jagd und Fischerei, gegenüber Keystone-SDA. 

Den Fokus legt der Kanton auf diese Wolfrudel, da er die Abschüsse von elf Jungtieren der Rudel Stagias, Calderas, Älpelti, Jatzhorn und Calanda stoppen musste. Die Tiere können nicht mehr von den erwachsenen Tieren unterschieden werden: «Das Gewicht und die Grösse der Jungtiere haben in einigen Beständen das Niveau der erwachsenen Tiere erreicht», sagte Arno Puorger. «Das war für uns eine Überraschung.» 

Unter anderem wegen der zunehmenden Einzeltierbewegungen sei es nicht mehr möglich, die Jungwölfe zuverlässig nach den Bestimmungen des Bundesjagdgesetzes zu erlegen. Deshalb werde in Beständen, die kein unerwünschtes Verhalten gezeigt haben, die Regulierung ausgesetzt.

Mit der Aussetzung der Tötung von Jungwölfen wurde das Abschussziel gesenkt. 55 Exemplare sollen bis Ende Januar geschossen werden. (sda/ep)