Diese Angaben bestätigte die Kantonspolizei Graubünden am Dienstagmorgen in einer Medienmitteilung. «Das einmotorige Propellerflugzeug des Typs Extra EA-400 war um 17.20 Uhr auf dem Flugplatz Samedan mit Ziel Roskilde, Dänemark, gestartet. Zwei Minuten später stürzte es am nördlichen Dorfrand von La Punt Chamues-ch in bewohntem Gebiet ab und brannte vollständig aus», heisst es in der Mitteilung. Alle Flugzeuginsassen seien verstorben.
Luftraumsperre über Unfallort
Das Flugzeug war am 13. März aus Dänemark angereist und befand sich auf dem Rückflug. Die formale Identifikation der Todesopfer steht noch aus. Gemäss mehreren Medienberichten handelt es sich um ein dänisches Anwaltspaar und dessen Sohn.
Beim Flugzeugabsturz im Einsatz standen die Feuerwehr Plaiv, die Rettung Oberengadin, die Rega, das Amt für Natur und Umwelt und die Kantonspolizei Graubünden. Die Bergungsarbeiten fanden am Dienstag statt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt verfügte eine Luftraumsperre über der Unfallstelle. Diese dauerte noch am Mittwoch an. Auch das Unfallareal war aus Sicherheitsgründen abgesperrt.
Keine Auswirkung auf Flugbetrieb
Auf den Flugbetrieb des Engadin Airport hatte der Unfall laut dem Medienverantwortlichen Christian Gorfer keine Auswirkungen, zumal er ausserhalb des Betriebareals stattfand. «Das Flugzeug flog bei uns ab, mehr können wir nicht sagen, da wir auf den gleichen Wissenstand wie die Bevölkerung sind», erklärt Christian Gorfer.
Die Ursache des Absturzes wird durch die Bundesanwaltschaft in Koordination mit der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust, der Staatsanwaltschaft Graubünden, der Bundeskriminalpolizei und der Kantonspolizei Graubünden untersucht. Zuständig für die Untersuchung der Unfallursache ist die Sust. Die Bundesanwaltschaft hat aufgrund ihrer Zuständigkeit gemäss Art. 98 des Luftfahrtgesetzes eine Strafuntersuchung eröffnet.
Hätte in Katastrophe enden können
Das Flugzeug stürzte in einem bewohnten Gebiet ab, traf aber glücklicherweise keine Gebäude oder Objekte. Auch kamen keine weiteren Personen zu Schaden. «Man macht sich schon Gedanken, was sonst noch hätte passieren können», sagt Gemeindeschreiber Urs Niederegger. Im Quartier wohnen vor allem Einheimische, darunter viele Familien. Um 17.20 Uhr waren die meisten wohl bereits zu Hause. «Das hätte in eine Katastrophe enden können», meint der Gemeindeschreiber. Insofern habe wenigstens die Bevölkerung von La Punt Glück im Unglück gehabt.
Das letzte Flugzeugunglück im Engadin ereignete sich am 4. August 2017 im Gebiet Diavolezza. Damals kamen der Pilot und zwei Jugendliche ums Leben.
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