Die Schülerinnen und Schüler der Schule Sils arbeiteten letzte Woche nicht in ihren Klassenzimmern, sondern auf einer Baustelle. Und zwar auf einer ganz besonderen. Im ehemaligen Schützenhaus bei der Talstation Furtschellas konnten die Kinder der Schule Sils während der Projektwoche vom 17. bis 21. Juni in verschiedene Berufe hineinschnuppern und erste Erfahrun­gen sammeln. Zum ersten Mal selbst eine Kreissäge, einen Schlagbohrhammer oder einen Betonmischer zu bedienen, machte vielen grossen Spass. Die Vorbereitungen für diese Woche liefen aber schon viel länger. «Die Leitung der Projektwoche lag in den Händen von Severin Niggli, der im Vorfeld alle notwendigen Arbeiten mit den Handwerkern koordinieren und uns Lehrpersonen instruieren musste, damit diese ihre Arbeit planen konnten», sagt Schulleiterin Laura Wallnöfer. «Alle Lehrpersonen wurden für diese Woche als Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter eingeteilt und konnten so je nach Thema die Arbeiten planen», so Laura Wallnöfer weiter. 

Die Gruppeneinteilung 
Die Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Klasse wurden in sechs Gruppen eingeteilt, die sich an den Vorlieben der Kinder orientierten. Zur Auswahl standen: Schreiner, Elektriker, Maurer, Eventmanager und Medien. Die Kindergärtner bildeten eine eigenständige Schreinergruppe. Die Kinder schienen glücklich mit der Auswahl ihrer Gruppen. Die Gruppe Eventmanagement kümmerte sich um das leibliche Wohl der Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter während der ganzen Woche. Ausserdem waren sie für die Organisation der Abschlussparty am Freitagabend verantwortlich. Die Maurer, Elektriker und Schreiner hatten die Aufgabe, verschie­dene Renovierungsarbeiten durchzu­führen, wie zum Beispiel die alten Stromkabel zu entfernen und neue Leerrohre für neue Kabel zu verlegen, defekte Wände auszubessern, Isolie­rungen anzubringen, Holzverklei­dun­gen zu montieren, die Aussen­wände abzuspritzen und zu verputzen und das neue Dach mit sauberem Kies zu decken. 

Besuch bei den Partnerfirmen
Das Ziel der Projektwoche war im Vorfeld klar definiert. «Wir wollten den Kindern die verschiedensten Berufe näherbringen und ihnen durch das Anpacken die Chancengleichheit real vor Augen führen», sagt Projektleiter Severin Niggli. Mit der Arbeit am Umbau des ehemaligen Schützenhauses konnten die Kinder neue, wertvolle Erfahrungen sammeln und gemeinsam etwas schaffen, ist Severin Niggli überzeugt, und ergänzt: «Die Erfahrung der Teamarbeit ist sicher eine Bereiche­rung.»Jede Gruppe durfte auch die Betriebe besuchen, die sie unterstützt hat. So bekamen das Hotel Waldhaus, die Baufirma Tanno Bau, die Schreinerei Noldi Clalüna, RePower und Gammeter Media Besuch von begeisterten jungen Baufachleuten, immer begleitet von der Mediengruppe. 

Festa granda
Am vergangenen Freitag wurde die Projektwoche mit einer Baustellenbesichtigung für die Bevölkerung abgeschlossen. Nachdem die Kinder in den einzelnen Gruppen ihre Arbeiten vorgestellt hatten, wartete das Abendessen auf die Gäste. Auch wenn das Wetter, das die ganze Woche über mitgespielt hatte, sich am letzten Tag von seiner schlechten Seite zeigte, tat dies der Freude absolut keinen Abbruch. Die Eventgruppe hatte wie verrückt geplant, gekocht und gebacken, um die «Bauarbeiter» und Gäste in den aufgestellten Zelten im ehemaligen Schiessraum zu beköstigen.